Review: IODD ST400

Ich habe kürzlich meine Werkzeugsammlung um ein IODD ST400 ergänzt. Ich hatte mir vor ein paar Jahren das IODD Mini mal angesehen, dort passte für mich aber Kosten/Nutzen nicht so wirklich. Das ST400 ist im Vergleich zum IODD Mini “nur” ein Gehäuse für 2,5-Zoll-Laufwerke, man kann dort also eine eigene SSD (oder auch HDD, wenn man unbedingt möchte) einbauen.

Was ist das?

Aktuell um die 100-120 € für ein USB-Gehäuse für SSDs ist viel, grob Faktor 10 im Vergleich zu “normalen” Gehäusen. Man bezahlt hierbei aber primär für ein paar sehr spezielle Features, die das Gerät hat.

Es kann nämlich ISOs als virtuelle DVD-Laufwerke oder VHDs als virtuelle Festplatten bereitstellen. Außerdem bietet es auch noch zusätzlich Hardwareverschlüsselung an. Das ist auch der große Unterschied zum ähnlichen Modell ST300, das Gerät hat keine Verschlüsselung.

Verpackung Packungsinhalt Das IODD ST400 Verbaute SSD

Netterweise kommt das Gerät direkt mit einer kleinen Neopren-Hülle, damit das Display im Rucksack nicht zerkratzt.

Ich hatte noch eine Crucial MX500 mit 500GB herumliegen, diese lebt nun im IODD.

Was macht man damit?

Einer der nützlichsten Einsatzzwecke ist das Booten von Rechnern mit den ISOs vom IODD. Einfach die ISO am Gerät auswählen und den Rechner booten lassen. Das ist erheblich bequemer, als ständig neue Boot-Stickts zu erstellen, um Rechner davon booten zu lassen.

Debian-ISO ausgewählt Virtuelles Laufwerk am Rechner

Ich selbst nutze es z.B. zum Debuggen von Problemen mit Computern. Ich habe eine Handvoll ISOs (wie z.B. Memtest), mit denen ich den Rechner starten kann und kann darüber dann nach und nach die Hardware checken. Oder auch fehlerhafte Windows-Dateien mit dem Windows-Installer beheben, Daten mit Linux retten, Festplatten mit Gparted neu partitionieren oder mit DBAN gleich alles löschen. Ich habe auch eine Acronis-ISO sowie Clonezilla für Backups bzw. generell Disk-Management mit auf dem Gerät.

Auch die virtuellen Festplatten nutze ich. Ich besitze einen HP Thin Client mit HP ThinPro. Das Update-Tool kann, soweit ich weiß, keine ISOs erzeugen, deswegen nutze ich dafür ein virtuelles Laufwerk. Ich habe also ziemlich viele USB-Sticks jetzt zu einem Gerät zusammengefasst.

Das Gerät bewegt sich in einer Nische, das sollte klar sein. Daraus folgen vermutlich eher geringe Stückzahlen. Das wiederum erklärt dann auch den vergleichsweise hohen Preis von aktuell 110-120 €. Der Hersteller hat auch kleinere Geräte mit verbauter SSD, diese sind dann etwas teurer. Auf dem Gebrauchtmarkt habe ich die Geräte bisher kaum gesehen, ich habe da jetzt bei einem Angebot eines Händlers zugeschlagen.

Fazit

Mich überzeugt insbesondere das Feature des virtuellen CD-Laufwerks. Das ist schließlich auch das große Alleinstellungsmerkmal dieses Gehäuses. Die Bedienung geht recht gut von der Hand, größere Probleme sind mir nicht aufgefallen.

Der Preis ist hoch, aber vor allem das ST300 ist regelmäßig für unter 100€ zu bekommen, das finde ich dann schon vertretbar. Irgendeine SSD, die man verbauen kann, hat man als ITler ja meistens noch herumliegen. Günstiger ist eine Sammlung mit diversen USB-Sticks vermutlich weiterhin, aber einerseits unhandlicher und andererseits schwieriger zu pflegen. Im Vergleich zu den älteren Geräten haben die modernen auch einen USB-C-Anschluss, das finde ich für die Langlebigkeit sehr gut.