Mein Homelab existiert seit 2016 - wenn man es als dauerhaften Betrieb von irgendwelchen Servern/Services zu Hause definiert. Wenn die Definition auch nur temporär aktive Server beinhaltet, geht es sogar noch weiter zurück, wobei ich dann das Jahr nicht einmal genau definieren kann. Mein Lab hat generell viele Iterationen durch, wobei das auch mehr ein kontinulierlicher Prozess ist. Ich habe hier einmal die bisherigen nennenswerten Iterationen einmal aufgelistet.
Vor 2016
Ich habe auf einem alten Laptop erst versucht, mit ESXi herumzuspielen, dann aber festgestellt, dass die CPU noch keine Hardwarevirtualisierung kann. Daher habe ich dann Debian und openVZ installiert, um zumindest mit Containern arbeiten zu können. Das lief auch soweit brauchbar.
2016 - erste richtige Anfänge
Lab 2016
2016 habe ich bei meinen Eltern den ersten Server dauerhaft betrieben. Es war ein Server mit einem AMD Sempron 3850 (kleine CPU mit 4 Kernen von AMD, ziemlich leistungsschwach). Der Standort im Haus war nur über Powerline zu erreichen, das hat mich aber damals nicht nennenswert gestört. Ich habe dort mit Proxmox verschiedene VMs betrieben, welche Software genau in den VMs und Containern lief weiß ich gar nicht mehr so genau.
2017
Lab 2017
Im Laufe des Jahres kamen dann zwei weitere Server dazu. Einerseits ein alter Dell Poweredge (mit einem Xeon X3220), andererseits ein alter PC mit einem Core2Duo. Beide Maschinen liefen nicht dauerhaft, diese habe ich nur bei Bedarf mit hochgefahren. Für den Dauerbetrieb wäre der Stromverbrauch viel zu hoch gewesen. Ich habe auch am Netzwerk Änderungen vorgenommen, konkret den bisherigen 100M-Switch durch ein Gigabit-Fähiges Modell ausgetauscht.
2018
Hiervon habe ich leider kein Bild. Ich habe allerdings in meinem Zimmer im Studentenwohnheim hinter einem Regal einen kleinen Server betrieben. Dieser lief erst mit einem Intel Celeron G1820, dann habe ich via Ebay günstig ein Bundle mit einem Supermicro-Mainboard, einem Intel Xeon E3-1230v3 und 32GB ECC-RAM gekauft und in das Gehäuse gesetzt. Auf dem Server lief u.A. pfSense als Router, daneben noch diverse andere Services - auch hier habe ich leider keine Übersicht mehr, was das genau war. Irgendwann in dem Zeitraum habe ich auch eine einfache USV gekauft.
2019
Lab 2019 - Server
Nachdem ich umgezogen war, hatte ich etwas mehr Möglichkeiten, ab hier habe ich auch für meinen Strom dann vollkommen selbst bezahlt. Der Server ist in ein schickeres Gehäuse gewandert, im Rahmen von dem Umzug habe ich auch das NAS, das bis dahin bei meinen Eltern stand, mit in die Wohnung geholt. Das NAS dürfte zu dem Zeitpunkt noch einen AMD Sempron 3850 als CPU gehabt haben, auch das kann ich leider nicht mehr wirklich rekonstruieren.
Lab 2019 - Netzwerk
Das Netzwerk habe ich beim Umzug auch vollkommen neu gestrickt. Zentrum war ab dann ein Unifi USG mit einem Unifi AP AC Lite (man sieht links den PoE-Injector) als Access Point. Der 8-Port-Switch war vorher schon im Einsatz. Als Modem kam vor dem USG eine ältere Fritzbox zum Einsatz, die ist auch bis heute noch aktiv. Heutzutage ist die allerdings nur noch Basisstation für ein Schnurlostelefon sowie einige Thermostate. Das USG habe ich nach dem nächsten Umzug (2022) verkauft.
2020
Lab 2020
Ich hatte den Plan, mir irgendwann mal ein Rack zuzulegen. Deswegen habe ich mehr oder weniger “einfach so” ein Rack-Gehäuse von Inter-Tech gekauft und den Server in dieses Case verschoben. Ich musste auch noch ein passendes Netzteil dazu kaufen, da die meisten ATX-Netzteile unten ansaugen und nach hinten rausblasen - von unten/oben Luft ansaugen geht bei so einem Case allerdings schlecht. Das Case habe ich auch bis heute, ein Rack bislang aber nicht. Vielleicht kommt das irgendwann dann doch noch mal…
Die USV ist auf dem Bild außer Betrieb, das habe ich irgendwann aus Stromgründen getan.
2021
Lab 2021
Der Unterschied zu vorher ist kaum sichtbar, der Server steht nun allerdings auf Styropor und das NAS darauf. In dem weißen Kasten sind Module von Tinkerforge, der Temperatursensor hängt sichtbar vorne raus.
Hier kann man auch sehen, dass im NAS irgendeine Intel-CPU arbeitet und den Sempron 3850 abgelöst hat. Welche das ist weiß ich nicht, entweder der Celeron G1820 oder ein Core i3 4130; wahrscheinlicher ist allerdings der Celeron.
Das USG von Unifi ist hier auch schon nicht mehr in Betrieb, der Router ist nun ein Mikrotik hAP AC². Der Unif-Accesspoint dürfte allerdings zu dem Zeitpunkt noch aktiv gewesen sein, zumindest sehe ich auf dem Bild einen schwarzen Block hinten im Regal, der wahrscheinlich der PoE-Injektor ist. Später habe ich den Switch durch einen 24-Port-Switch von TP-Link getauscht, da ich mit 8 Ports nicht mehr hinkam. Ich habe nämlich immer mal wieder einen zweiten Server mit meiner alten Desktop-CPU (Intel Core i5 4440) betrieben, worauf dann mein Minecraft-Server lief. Zeitweise habe ich auch mit einem reinen SSD-NAS experimentiert - ein weiterer Tower.
2022
Lab 2022
Ende 2022 bin ich erneut umgezogen, in dem Zuge habe ich das Lab wieder weiter verändert. Der dauerhaft laufende Server ist komplett entfallen und durch zwei Raspberry Pis ersetzt worden. Das Netzwerk hat sich auch stark geändert - Basis ist nun ein Mikrotik hAP AC2. Als Modem ist eine Vodafone Station sowie ein LTE-Router von TP-Link dazugekommen. Auch ein zweiter Switch ist neu.
Das NAS sowie der Server auf Supermicro-Basis (zurück in einem Tower-Case) haben einen anderen Ort innerhalb vom Arbeitszimmer bekommen - die Bilder von 2023 zeigen das gut.
2023
Lab 2023 - Produktivbereich
Die Raspberry Pis waren dann schneller zu klein als gedacht - es musste wieder mehr Hardware her. Deshalb kam hier der erste Futro S740 dazu. Das Regal habe ich in dem Zuge auch gleich getauscht.
Lab 2023 - NAS und Lab-Bereich
Der Server auf Supermicro-Basis ist wieder in ein normales Tower-Case gewandert und in einer anderen Ecke im Arbeitszimmer hinter einem Regal verschwunden (man sieht es hinten auf dem Bild). Das NAS steht auf dem genannten Regal. Das hing alles hinter einer WLAN-Steckdose, um den Standby-Verbrauch möglichst weit zu reduzieren.
Keller-Lab Ende 2023
Später im Jahr habe ich dann den Supermicro-Server doch wieder in das Rack-Case umgebaut und zusammen mit dem großen Switch im Keller platziert. Die Anbindung vom Keller ging leider nur per Powerline, aber das lässt sich auch nicht ändern.
2024
Lab 2024
Herbst 2024 kam der zweite Fujitsu Futro S740 und auch ein Lenovo Tinkcenter M715q Tiny dazu, auch habe ich den 5-Port-Switch durch einen 8-Port-Switch ausgetauscht, der neue Switch ist auch VLAN-fähig. Der Lüfter, der auf den Thin Clients liegt, ist auch neu - der war notwendig, da die SSDs bei beiden Thin Clients mit der Zeit zu warum wurden.
Keller-Lab 2024
Im Keller ist der HP-Server dazugekommen, auch ein zweiter Thin-Client (Futro S520) ist hier neu. Der Keller hat zwischenzeitlich auch einen eigenen Mikrotik hAP AC2 bekommen, damit ich Routen via BGP austauschen kann, WLAN im Keller habe und die Netze zwecks Reduzierung von Broadcast auch soweit getrennt laufen.
2025
Anfang des Jahres sind einige Hardware-Upgrades passiert, aber wenig sichtbares. Im Sommer habe ich allerdings beschlossen, mir ein 10-Zoll-Rack zu bauen. Die Rahmen sind mit dem 3D-Drucker gedruckt, die Schienen zum Festschrauben als fertige Teile gekauft.
Lab 2025
Lab 2025
Was geplant ist
…das ist eine gute Frage. Gerade wenig konkretes. Ich habe viele Ideen, aber was davon ich wann umsetze, weiß ich tatsächlich nicht. Der Router ist für manches zu schwach (und hat auch wenig Speicher), ein Switch mit PoE wäre schön (damit der Injektor wegfällt), mehr Mini-PCs statt Thin-Clients wären eine Idee, ein NAS für VMs und co wäre cool, ein Server mit GPU fände ich auch nett…
Als nächstes wird vielleicht einer der Thin Clients noch gegen einen Mini-PC getauscht. Ich habe mittlerweile teilweise zu wenig RAM, vor allem wenn gerade ein LLM aktiv ist. Welche und wofür ich LLMs nutze, schreibe ich vielleicht irgendwann auch mal auf.