Inhalt der neuen Version

Proxmox VE 9 ist vor ein paar Tagen veröffentlicht (Roadmap und Changelog hier: https://pve.proxmox.com/wiki/Roadmap). Die wichtigsten Features in Kürze:

  • Debian 13 (Trixie) als Basis statt Debian 12 (Bookworm)
  • VM Snapshots bei tick-provisioned LVM
  • HA-Rules
  • Mehr Features für SDN
  • Neues mobiles Webinterface
  • Bei ZFS können neue Devices hinzugefügt werden
  • Hotplug von Devices bei LXC

Das volle Changelog ist auf der verlinkten Seite zu finden.

Das Upgrade

Ein Proxmox-Update ist generell kein Hexenwerk. Ich aktualisiere vorerst nur den Cluster im Keller, mit dem Production-Part warte ich noch etwas.

Da auf dem ersten PVE-Knoten auch Proxmox Backup Server installiert ist, aktualisiere ich diesen parallel. Das ist eigentlich genauso einfach - man ändert einfach den Distro-Eintrag in der entsprechenden Datei unter /etc/apt/sources.list.d/ von bookworm zu trixie.

Ich halte mich beim Upgrade an die Anleitung von Proxmox: https://pve.proxmox.com/wiki/Upgrade_from_8_to_9

Voraussetzungen prüfen

Es gibt das Script pve8to9. Damit lässt sich schnell prüfen, ob der Cluster generell bereit für ein Update ist.

= SUMMARY =

TOTAL: 52
PASSED: 40
SKIPPED: 11
WARNINGS: 1
FAILURES: 0

Bei mir kam eine Warnung, die sich darauf bezog, dass noch eine VM auf dem Host lief. Die habe ich auch einfach weiterlaufen lassen - das hat auch bei vorherigen Upgrades problemlos funktioniert. Generell ist es allerdings empfehlenswert, alle VMs und LXCs vollständig herunterzufahren.

Upgrade durchführen

Nach einem vollen Update von PVE 8 mittels

apt update
apt dist-upgrade
reboot # optional, wenn neuer Kernel verfügbar
apt autoremove # nicht mehr benötigte Pakete entfernen

habe ich dann das eigentliche Upgrade gestartet. Dazu werden die APT-Sourcen angepasst. Ich habe den Befehl aus der Anleitung von Proxmox bei mir leicht modifiziert, weil bei mir die Dateien anders heißen und ich parallel auch PBS aktualisieren muss:

sed -i 's/bookworm/trixie/g' /etc/apt/sources.list
sed -i 's/bookworm/trixie/g' /etc/apt/sources.list.d/pve*.list
sed -i 's/bookworm/trixie/g' /etc/apt/sources.list.d/pbs*.list

Theoretisch geht auch

sed -i 's/bookworm/trixie/g' /etc/apt/sources.list
sed -i 's/bookworm/trixie/g' /etc/apt/sources.list.d/*.list

Dabei sollte man allerdings aufpassen, ob alle Einträge korrekt sind.

Danach die Paketlisten aktualisieren:

apt update

Und das eigentliche Update starten, ich empfehle das in z.B. screen zu machen, falls die SSH-Verbindung abbricht:

apt dist-upgrade

Zwischendurch kommen einige Abfragen bezüglich erneuterter Konfigurationsdateien. Auch dazu findet man in der Anleitung von Proxmox einiges, hier einmal die Kurzfassung (bitte aber nachlesen, welche Effekte das hat):

  • /etc/issue: Neue Version übernehmen
  • /etc/lvm/lvm.conf: Neue Version übernehmen
  • /etc/ssh/sshd_config: Habe ich verneint bzw. die bestehende Version belassen

Sofern alles durch ist, muss nur noch neu gestartet werden:

reboot

Danach kann man noch nicht mehr benötigte Pakete entfernen:

apt autoremove

Damit sollte das Upgrade schon fertig und das Webinterface wieder verfügbar sein. Bei mir lief das Upgrade auf allen drei Hosts problemlos durch, nach einem Reboot war alles wie immer - nur eben mit der neuen Version.

Proxmox Backup Server muss ich noch testen, der Storage wurde allerdings in Proxmox VE schon als Verfügbar angezeigt - ich gehe also davon aus, dass auch da alles okay ist.