Warum ein zweiter Thin Client?

Ich bin bekanntlich von meinem bisherigen Homeserver, einem Fujitsu Futro S750 ziemlich überzeugt, vor allem wenn es um Dinge wie Effizienz geht.

Warum ein zweiter Futro S740 und kein anderer Mini-PC? Ganz einfach: Der erste hat mich bereits überzeugt. Der kleine Thin Client lässt sich super als Homeserver nutzen. Der Prozessor (Intel Celeron J4105, 4 Kerne, bis zu 2,5 GHz), 4 GB RAM (aufrüstbar auf 16 GB) und mehrere Möglichkeiten für SSDs bieten genug Leistung für diverse Selfhosting-Projekte. Dazu kommt ein extrem niedriger Stromverbrauch – im Normalbetrieb gerade mal ein paar Watt. Und selbst zwei von den Futros zusammen verbrauchen weniger als die meisten anderen Mini-PCs alleine.

Da ich nun überlege, meine Nextcloud zuhause zu betreiben brauche ich etwas mehr Power als der eine Thin Client liefern kann. Aktuell laufen - inkl. Nextcloud - 1 VM und 19 LXC-Container. Das meiste davon ist normalerweise im Idle, aber z.B. der LXC für ADS-B braucht dauerhaft 10-20% CPU. Auch andere Software braucht immer mal wieder Rechenleistung, weshalb die durchschnittliche Auslastung vom Server mittlerweile bei 30-40% liegt (RAM bei 10,5 von 16 GB, Load Average meistens bei um die 2). Ich habe also zu wenig Rechenleistung. Das Problem lässt sich jetzt entweder durch Upgraden der bisherigen Hardware (was ein Austausch wäre, bei den Thin Clients lassen sich die CPUs natürlich nicht tauschen) oder durch Hinzufügen eines zweiten Servers lösen.

Der Kauf

Ich habe mich hierbei für die zweite Option entschieden und einen zweiten S740 gekauft. Wie letztes Mal habe ich wieder bei Piospartslab (piospartslap.de) gekauft, hier war der Preis durch einen Preisvorschlag meinerseits bei etwa 50 €.

Bilder

Ich habe letztes Mal wenig Bilder vom Futro gemacht, daher hole ich das hier mal nach.

Setup

Bevor ich mit der OS-Installation begonnen habe, habe ich erstmal das BIOS aktualisiert. Details dazu finden sich in einem Doku-Github-Repo zum S740 hier: https://github.com/R3NE07/Futro-S740. Die SSD habe ich gegen eine 240 GB M.2 SATA-SSD getauscht. Leider hatte ich keine M.2 2242 SSD mehr, deswegen wurde es erstmal eine 2280. Auf Dauer werde ich auch für den zweiten Futro einen M.2 Adapter kaufen, mit dem man eine normale NVMe-SSD in den Slot für eine WLAN-Karte stecken kann.

Verbaute M.2 SSD

Auf dem ersten Futro läuft schon Proxmox, deswegen habe ich das auf dem zweiten auch installiert und beide zu einem Cluster zusammengefügt. Ich gewinne damit zwar keine Vorteile was Verfügbarkeit bzw. Redundanz angeht, aber ich kann beide Server über eine Oberfläche verwalten und auch VMs bzw. Container simpel zwischen beiden Servern migrieren. Dementsprechend habe ich nach der Installation auch direkt Nextcloud und einige weitere Dinge auf den zweiten Futro übertragen, um die Last zu verteilen.

Proxmox Clusterübersicht

Fazit

Für alle, die sich einen günstigen und leistungsstarken Homeserver zulegen möchten, kann ich den Futro S740 weiterhin nur empfehlen. Zusammen mit Proxmox hast du eine extrem vielseitige Virtualisierungsumgebung, die mit wenig Strom und Platzbedarf eine Menge Power unter der Haube hat.

Die beiden Thin Clients