Mittlerweile sind verschiedene Thin-Client-Modelle (beispielsweise Fujitsu Futro S740, S720, S520, …) zu günstigen Preisen erhältlich, teilweise für unter 20 € - manchmal sogar für 15 € und weniger. Die Prozessoren (z.B. im S720 und S520) sind allerdings schwach, was den Einsatzzweck einschränkt. Netterweise braucht TeamSpeak3 wenig Ressourcen und ist im Vergleich zu anderen Services auch nicht direkt kompatibel mit ARM-Prozessoren.

Der Stromverbrauch von den Thin Clients ist ziemlich gering, je nach Modell nur wenige Watt. Damit ist das ganze auch zu sehr günstigen Konditionen (bei 5 Watt und 30 Cent pro kWh entspräche das Stormkosten von etwas über einem Euro pro Monat) zu betreiben. Teamspeak erlaubt den Betrieb eines Servers ohne Lizenz mit bis zu 32 Slots, was für viele Zwecke genügt. Klar ist die Internetanbindung zu Hause für den Serverbetrieb nicht optimal, aber für einen kleinen Server mit Freunden genügt so etwas. Dafür sind selbstverständlich Portfreigaben notwendig, welche Ports das sind steht weiter unten. Konkrete Anleitungen werde ich hier generell in diesem Post nicht nennen, da das meiste davon nicht weiter schwer ist.

Für ein kleines Beispiel nutze ich einen Futro S520, das schwächste der genannten Modelle. Als OS nutze ich hier Debian 12 ohne GUI, darauf habe ich dann mit meinem eigenen Script den TS3-Server installiert. Nach der Installation habe ich mich mit dem TS3-Server verbunden und mit einer einfachen WLAN-Steckdose den Verbrauch gemessen. Ohne weitere angeschlossene Geräte (nur LAN und Strom verbunden) liegt der Verbrauch bei angenehm niedrigen 5 Watt. Ein Futro S740 liegt hier noch etwas niedriger, aber kostet auch ein mehrfaches vom S520.

An Ports müssen für TS3 folgende freigebene werden:

  • Port 9987 UDP, Standard-Voice-Port
  • Port 30033 TCP, Filetransfer (optional)
  • Port 10011 TCP, Server-Query (optional)

Für den “Produktivbetrieb” sollte natürlich noch DynDNS eingesetzt werden, da sich zuhause die IP in gewissen Abständen ändern kann. Hierzu gibt es viele Anbieter am Markt, wer DNS über Cloudflare und co verwaltet, findet auch dafür passende DynDNS-Scripte.

Aber ergibt das ganze überhaupt Sinn?

Das kommt natürlich immer darauf an. Für das Geld, was der Thin Client durch den Stromverbrauch kostet, bekommt man bei einigen Anbietern schon kleine vServer, die dann im Rechenzentrum mit entsprechender Anbindung und Hardware betrieben werden, was natürlich für eine höhere Stabilität sorgt. Ich finde hier aber den Lern- und Spaßfaktor wichtig. Ein Homelab bzw. genereller Betrieb von Services zuhause muss nicht immer (wirtschaftlich) sinnvoll sein. Dieses kleine Beispiel enthält schon viele wichtige grundlegende Elemente wie die Installation vom Betriebsssystem, Installation von Software und auch die Bereitstellung der Services von Außen mit Dyndns und Portfreigaben.