Im letzten Update zu meinem Homelab sprach ich davon, den Raspberry Pi gegen etwas Leistungsstärkeres zu ersetzen, genauer gesagt durch einen Thin Client. Viele im Internet empfehlen hierbei den Fujitsu Futro S740 Thin Client, also habe ich mich darüber genauer informiert. Ein Intel Celeron J4105 (4 Kerne mit je max. 1,5 GHz), 4 GB RAM (aufrüstbar auf 16 GB) und 16 GB eMMC-Storage (eine normale 2242 M.2 SATA-SSD) in einem kleinen Gehäuse, passiv gekühlt und mit geringem Stromverbrauch klang wirklich interessant. Also habe ich mir so ein Teil mal bestellt. SSD (240GB M.2 SATA von Transcend, eine TS240GMTS420S) hatte ich noch liegen, das passte gut. Bezahlt habe ich inkl. Versand 55 €, was in einem ähnlichen Bereich wie ein Raspberry liegt. Wer hier nach Angeboten sucht, sollte MyDealz gut im Auge behalten. Die Dinger sind immer sehr schnell ausverkauft, sobald sie verfügbar sind.
Als ich den Thin Client ausgepackt habe, war ich erst einmal von der Größe etwas überrascht. Ich hatte ein größeres Gerät erwartet, aber der sehr kleine Formfaktor passt eigentlich gut. Nach einem kurzen Test-Boot ins BIOS habe ich dann RAM und SSD ausgetauscht, nur um festzustellen, dass das Gerät nicht mehr startete und das ganze mit Piepen quittierte. Wie sich herausstellt ist der RAM, den ich noch hatte, nicht kompatibel. Ich werde noch mal ein anderes Modul kaufen (eine gute Kompatibilitätsliste und haufenweise weitere Informationen finden sich hier: https://github.com/R3NE07/Futro-S740 ), sobald ich Bedarf für mehr RAM habe.
Ich habe also Debian installiert und dort Proxmox eingerichtet. Innerhalb von kürzester Zeit lief ein ganz normales Proxmox, mit 2,9 Watt im Idle. Wenn 2-3 VMs/Container mit insgesamt wenigen Prozent Last laufen, bin ich immer noch bei unter 5 Watt. Zur Optimierung habe ich den Govenor auf Conservative eingestellt. Damit bleibt der Takt meistens sehr niedrig, höher takten tut die CPU nur, wenn länger höhere Last anliegt. Bei VMs lohnt es sich auch, in den VM-Optionen in Proxmox “Use tablet for pointer” zu deaktivieren. Das senkt die CPU-Last von VMs um wenige Prozent und spart vor allem bei mehreren VMs durchaus Ressourcen. Man verliert hierbei die absolute Mausposition in der VM, was aber bei einer VM, die eh nur über die Konsole oder per Remote bedient wird, keinen Unterschied macht.
Seit der Umstellung fühlt sich Homeassistant flotter an, vor allem beim Aufruf von längerer Historie. Ich kann außerdem nun beispielsweise Smokeping und Adguard problemlos auf derselben Hardware laufen lassen. Zurzeit schränkt mich der RAM mit 4 GB etwas ein, belegt sind meistens etwa 2,7 GB. Der Prozessor ist im Schnitt bei etwas über 5 %, da ist also noch viel Luft nach oben. Ich bin allgemein super happy mit dem Gerät, da ich für wenig Geld und geringem Strombedarf wieder eine volle Virtualisierungsumgebung nutzen kann und wieder mehr “Spielwiese” habe.
Das Netzwerk-Kallax hat auch noch ein Updat bekommen - aus dem 1x1-Kallax wurde nun ein 2x1-Kallax. Ich habe dabei auch die Verkabelung noch neu gemacht, das ganze sieht jetzt etwas ordentlicher aus. Und ich komme an den Arbeits-Laptop, der obendrauf liegt, zum Einloggen besser ran.