Ich überlege ja schon länger, mein Heimserver-Setup komplett neu aufzubauen. Neben Mini-PCs habe ich hierfür auch ausgiebig in Richtung NAS-Geräte recherchiert. Aufgrund der Software und dem generellen Ruf bin ich dann bei Synology gelandet, durch die 4 Bays konkret bei der Diskstation DS920+.
Hardwaremäßig kann die Konkurrenz mittlerweile 2,5G-Ethernet bieten, Synology hat weiterhin (bis auf bei den High-End-Geräten) überall nur 1G-Schnittstellen verbaut. Bei dem Preis von den Geräten erwarte ich da eigentlich mehr, vor allem da entsprechende Chips nicht viel kosten. Die CPU ist ein Celeron J4125 – für so ein Gerät angemessen.
Der Plan war, hier 2x SSD und 2x HDD zu verbauen. Die SSDs sollten den normalen Alltag machen, damit die HDDs meistens abgeschaltet sein können und weniger Strom verbrauchen. Es stellt sich jedoch heraus, dass die Systempartition und der Swap über alle Datenträger gespiegelt wird, die HDDs gehen also ungefähr nie in den Ruhezustand über. Damit wäre der Vorteil schon mal weg. Synology Hybrid Raid hingegen finde ich absolut super. Damit lassen sich Festplatten mit unterschiedlichen Größen in einem RAID kombinieren, was sonst eher nicht so üblich ist.
Homeassistant via VM schien zu laufen – eingerichtet habe ich es jedoch nicht komplett. Da es eine VM ist, mache ich mir da aber auch wenig Sorgen.
Docker lief auch soweit gut, meine Tests mit Paperless-ngx funktionierten ebenfalls problemlos.
Die Software lässt sich generell gut bedienen, da sehe ich wenig Probleme. Die Grundfunktionen für Freigaben via Samba und co funktionieren ebenfalls gut. Die mitgelieferte Software für PC-Backups ist allerdings… nicht ganz zu Ende gedacht. An sich funktioniert diese gut (wobei ich einen Restore nicht getestet habe), es lassen sich allerdings keine Ordner ausschließen. Das heißt, dass meine ganzen Spiele und andere Daten, die sich leicht wiederherstellen lassen, mit gesichert wurden. Meine Spiele neu herunterzuladen ist für mich kein Thema, wenn ich dabei beim Backup einige hundert GB an Speicherplatz sparen kann. Mit Acronis führe ich dies auch genau so durch und fahre gut damit – mit dem Synology-Tool lässt es sich aber so nicht umsetzen und ich verbrenne unnötig Speicher.
Der Stromverbrauch lag bei mir im Idle (2x HDD, 2x SSD) mit abgeschalteten Platten bei 15-20 Watt, unter etwas Last bei eher 30-40 Watt. Ein kleiner Mini-PC benötigt durchaus weniger und bei den aktuellen Strompreisen ist es mir eigentlich zu viel. Vor allem, wenn man hier wieder den Aspekt berücksichtigt, dass die Festplatten ungefähr nie in den Ruhezustand gehen und damit immer Strom verbrauchen.
Ich habe das Gerät am Ende wieder zurückgeschickt. Über 500€ sind mir zu viel dafür, dass das Gerät nicht die Eierlegende Wollmilchsau ist, die ich mir gewünscht habe. Im groben und ganzen ist es ein solides Gerät, aber leider erfüllt es an mehreren Stellen die Ansprüche, die ich habe, nicht. Vorerst werde ich ohne Homeserver leben und einen Raspberry Pi für Homeassistant nutzen, wahrscheinlich lande ich am Ende aber doch wieder bei irgend einem Mini-PC mit Proxmox.