Ursprünglich hatte ich ja vor, meinen jetzigen Heimserver ( der so 30-40 Watt im Leerlauf verbraucht) durch einen Mini-PC zu ersetzen, der dann den Verbrauch auf 10 Watt oder so reduziert. Das lief bekanntlich nicht so wie geplant.

Daher nun ein neuer Plan. In meiner Wohnung laufen eh zwei Raspberry Pis (Model 1B, also nicht ganz frisch), die ein paar Sensoren ans Netz bringen. Ich habe auch einen primär privat genutzten Server in einem Rechenzentrum stehen (dazu bei Gelegenheit mehr). Und ich wollte meinen Router (aktuell ein Unifi USG von Ubiquiti) eh durch ein Gerät von Mikrotik austauschen. Kern meines Heimnetzes ist nun ein Mikrotik hAP AC2.

Also.

Die Idee ist, die Homeassistant-VM ins Rechenzentrum zu schieben und irgendwie das entsprechende Netz zu diesem Server zu bridgen (also kein Routing dazwischen). Mir ist klar, dass das definitiv nicht best-practise ist, das ist auch keine Dauerlösung. Ich habe nun also ein VLAN, was mittels EoIP (Ethernet over IP, Protokoll von Mikrotik) an ein VLAN auf dem Server im Rechenzentrum angeschlossen ist. Der EoIP-Tunnel läuft dabei innerhalb eines Wireguard-Tunnels. Nachdem ich ein paar Probleme, die alle auf die MTU zurückzuführen waren, behoben hatte, läuft das ganze nun erstaunlich gut. Zigbee wird mittels Zigbee2MQTT auf einem der Pis in MQTT übersetzt und an den Broker geschickt. Man merkt auch absolut keinen Unterschied dadurch, dass Homeassistant nun woanders läuft.

Parallel habe ich die Unifi USG und auch meinen Unifi AP AC Lite vom Netz genommen. Den AP erst einmal testhalber, da ich mir vom integrierten WLAN ein Bild machen möchte. Und bislang schafft der hAP AC2 es, von einer Ecke der Wohnung alles abzudecken. Geschwindigkeiten sind nicht auf dem Level vom Unifi AP (der hat problemlos 200MBit/s und mehr durchgehauen, jetzt sind es eher 60MBit/s), aber ich bin mehr als zufrieden damit. Das WLAN ist eh ungefähr nur für einige WLAN-Steckdosen und zwei Smartphones im Einsatz, alles andere hat ein Kabel dran. Die Konfiguration vom Mikrotik-Gerät war zwar alles andere als einfach, aber die Dinger können dafür auch sehr viel.

…und das relevante: Der Stromverbrauch. Vorher war ich mit dem Server im Idle bei grob 60 Watt mit allem. Also Switch, Router, AP und Server. Jetzt stehen da 17 Watt. Bei den aktuellen Strompreisen macht sich das sehr schnell bezahlt und ich fühle mich insgesamt besser dabei. Der Server kommt auch nicht weg, der steht weiterhin hier. Nur jetzt eben nicht mehr dauerhaft an, sondern nur bei Bedarf.

Eine Dauerlösung ist das so nicht. Auch, da der Server im RZ nicht mehr der Jüngste ist und die SSDs auch schon einige Jahre in Betrieb sind. Mein Ziel ist, Homeassistant dann irgendwann auf einen weiteren, aktuelleren Pi zu schieben. Was ich mit dem Atlassian-Stack dann mache weiß ich jetzt noch nicht, der ist im RZ soweit aber erstmal gut aufgehoben.

Vielleicht schaue ich beim Thema Mini-PC ja doch noch mal vorbei. Aber in absehbarer Zukunft steht eh ein Umzug an, wo ich mein Vorgehen neu betrachten muss.